Kaum über die Grenze zu Norwegen (bloss aufgehalten von einigen Fragen zu unserer anstehenden Quarantäne), verändert sich die Landschaft sichtbar. Aus den endlosen, weiten Wäldern Nordschwedens, bedeckt mit der weissen Pracht des Winters, formen sich erhabene Berge. In den Tälern dazwischen schimmert ruhig das Wasser der Fjorde, die sich verwinkelt in allen Formen zeigen. Die Sonne sinkt tief über die Vesterålen und scheint mit ihrem sanften Licht für einige Stunden diese wilde, seit Urzeiten bestehende Landschaft zu zähmen.
Als wir dann unsere Quarantänehütte (direkt an einem Fjord ebendieser Landschaft gelegen) beziehen, tänzelt das Nordlicht über den samtschwarzen Nachthimmel.
Dass wir einige Tage auf den Lofoten und Vesterålen verbringen, liegt in der Natur der Quarantäne (hier in Norwegen darf durchaus auch gewandert und die Umgebung erkundet werden in der Quarantäne). Während dieser Zeit geniessen wir die Natur von der Stube aus (nicht nur grasen Elche im Vorgarten der Hütte, auch ein Seeadler zieht gerne seine Kreise entlang des Ufers). Unsere Ausflüge gehen meistens hoch hinaus auf die bereits schneebedeckten Gipfel unserer Umgebung. Dort oben erheben sich die Berge wie ungeschliffene Edelsteine aus dem graublauen Meer zu unseren Füssen und offenbaren uns Anblicke in – wie es scheint – die Weite der Welt.
Und abends in der frühen Dunkelheit zurück in der Hütte, knistert das Feuer im Schwedenofen, der heisse Tee wärmt die kalten Finger und die Weihnachtsguezli (die irgendwer schon gebacken hat) wärmen die Seele 🙂