Es war etwas anstrengend. Mitten im Fluss, mitten im Hochland, mitten in der Nacht. Immerhin ist man ziemlich bemüht darum, Arme und Beine nach oben zu strecken, wenn am Boden das kalte Wasser vorbeizieht, während das heisse Wasser oben auftreibt. Doch das Bauchtraining in dieser natürlichen, heissen Quelle wurde mit einer gewaltigen Sicht belohnt. Es waren nicht die in allen Farben geschmückten Berge, die wie sanfte Riesen in der Dunkelheit schlummerten, welche uns in Staunen versetzten. Es war auch nicht das Licht der Milchstrasse, welches sich funkelnd über den Himmel ergoss. Nein, was der Blick wie magisch anzog, war das Nordlicht. Zur Musik der Unendlichkeit tanzte es über unseren Köpfen, wirbelte mal stärker, mal schwächer und zog eigenwillige Schleifen.
Und nein, da unten hat es keine Fotos von Nordlichtern 😉 Aber Landmannalaugar ist auch ohne Nordlicht einzigartig. Es schmerzt schon fast, diese Landschaft nur auf einem Foto zu betrachten, denn es trifft niemals die tatsächliche Schönheit. Landmannalaugar liegt in Islands Hochland und ist Ausgangspunkt für eindrückliche Wanderungen.
Vor Landmannalaugar besuchten wir Snaefellsnes. Dies ist eine Halbinsel, «Klein-Island», mit Allem, was das Island-Sehnsucht-Herz begehrt. Gletscher, Vulkan, Sandstrände, Klippen, Lavafelder, malerische Fischerdörfchen… und einige für das fotografische Auge etwas zu kitschige Sonnenuntergänge 😉
Nachdem wir eine einzigartige Schönwetter-Periode erleben durften, kehrte das bekannte, seitliche Nieselwetter zurück – zum Glück für uns gibt es hier jede Menge heisse Quellen, Waffeln mit Konfi und Sahne, sowie spannende Begegnungen.